Читать «Лучшие немецкие сказки / Die besten deutsche Märchen» онлайн - страница 8
Якоб и Вильгельм Гримм
Über eine Weile, als die Magd nicht wiederkam, und die droben durstig nach dem Trank waren, sprach der Mann zum Knecht: „Geh doch hinunter in den Keller, und sieh, wo die Else und die Magd bleibt.“ Der Knecht ging hinab, da saß die kluge Else und die Magd, und weinten beide zusammen, da fragte er: „Was weint ihr denn?“ „Ach“, sprach die Else: „soll ich nicht weinen! wenn ich den Hans kriege und wir kriegen ein Kind, und das ist groß und soll hier Trinken zapfen, so fällt ihm die Kreuzhacke auf den Kopf und schlägt es tot.“ Da sprach der Knecht: „Was haben wir für eine kluge Else!“, setzte sich zu ihr und fing auch an, laut zu heulen. Oben warteten sie auf den Knecht, als er aber immer nicht kam, sprach der Mann zur Frau: „Geh doch hinunter in den Keller, und sieh, wo die Else bleibt.“ Die Frau ging hinab, und fand alle drei in Wehklagen, und fragte nach der Ursache, da erzählte ihr die Else auch, dass ihr zukünftiges Kind wohl wird von der Kreuzhacke totgeschlagen werden, wenn es erst groß wäre und Bier zapfen sollte, und die Kreuzhacke fiele herab. Da sprach die Mutter gleichfalls: „Ach, was haben wir für eine kluge Else!“, setzte sich hin, und weinte mit. Der Mann oben wartete auch ein Weilchen, als aber seine Frau nicht wieder kam, und sein Durst immer starker war, sprach er: „Ich muss nur selber in den Keller gehen und sehen, wo die Else bleibt“. Als er aber in den Keller kam, und alle da bei einander saßen und weinten, und er die Ursache hörte, dass das Kind der Else schuld wäre, das sie vielleicht einmal zur Welt brächte, und von der Kreuzhacke konnte totgeschlagen werden, wenn es gerade zur Zeit, wo sie herab fiele, darunter säße, Bier zu zapfen, da rief er: „Was für eine kluge Else!“, setzte sich, und weinte auch mit. Der Bräutigam blieb lange oben allein, da niemand wiederkommen wollte, dachte er, sie werden unten auf ihn warten, und der muss auch hingehen, und sehen was sie vorhaben. Als er hinab kam, saßen da die Fünfe und schrieen und jammerten ganz erbärmlich, einer immer besser als der andere. „Ei, was für ein Unglück ist denn geschehen?“, fragte er. „Ach, lieber Hans“, sprach die Else, „wann wir einander heiraten, und haben ein Kind, und es ist groß, und wir schicken’s vielleicht hierher Trinken zu zapfen, da kann ihm ja die Kreuzhacke, die da oben ist stecken geblieben, wenn sie herabfallen sollte, den Kopf zerschlagen, dass es liegen bleibt: sollen wir da nicht weinen?“ „Nun“, sprach Hans, „mehr Verstand ist nicht nötig, weil du so eine kluge Else bist, so will ich dich haben“, packte sie bei der Hand, und nahm sie mit hinauf, und hielt Hochzeit mit ihr. Als sie der Hans eine Weile hatte, sprach er: „Frau, ich will ausgehen und arbeiten, und uns Geld verdienen, geh du ins Feld, und schneid das Korn, dass wir Brot haben.“ „Ja, mein lieber Hans, das will ich tun.“ Nachdem der Hans fort war, kochte sie sich einen guten Brei, und nahm ihn mit ins Feld. Als sie vor den Acker kam, sprach sie zu sich selbst: „Was tu ich? Schneid ich eher oder esse ich eher? Hei! Ich will erst essen!“ Nun aß sie ihren Topf mit Brei aus, und als sie dick satt war, sprach sie wieder: „Was tu ich? Schneid ich eher, oder schlaf ich eher? Hei! Ich will erst schlafen!“ Da legte sie sich ins Korn und schlief ein. Der Hans war längst zu Haus, aber die Else wollte nicht kommen, da sprach er: „Was für eine kluge Else hab ich, die ist so fleißig, dass sie nicht einmal nach Haus kommt und isst.“ Als sie aber noch immer ausblieb und es Abend war, ging der Hans hinaus und wollte sehen, was sie geschnitten hätte, aber es war nichts geschnitten, sondern sie lag im Korn und schlief. Da eilte Hans geschwind heim, und holte ein Vogelgarn mit kleinen Schellen, und hängte es um sie herum, und sie schlief noch immer fort. Dann lief er heim, setzte sich auf einen Stuhl, und schloss die Haustüre zu. Endlich erwachte die kluge Else, wie es schon ganz dunkel war, und als sie aufstand, rappelte es um sie herum, bei jedem Schritt, den sie tat. Da erschrak sie, und war irre, ob sie auch wirklich die kluge Else wäre, und sprach: „Bin ich es, oder bin ich es nicht?“ Sie wusste aber nicht, was sie darauf antworten sollte, und stand eine Zeitlang zweifelhaft; endlich dachte sie: „Ich will nach Haus gehen und fragen, ob ich es bin, oder nicht, die werden es ja wissen.“ Da lief sie vor ihre Haustüre, die war verschlossen, also klopfte sie an das Fenster und rief: „Hans, ist die Else drinnen.“ „Ja“, antwortete der Hans, „sie ist drinnen.“ Da war sie erschrocken und sprach: „Ach Gott! dann bin ich es nicht!“ und ging vor eine andere Tür, als aber die Leute das Klingeln der Schellen horten, wollten sie nicht aufmachen, und so ging es ihr überall; da lief sie fort zum Dorf hinaus.